Warum ist die Raumakustik in vielen Büros so schlecht?
Die Akustik in einem Büro richtet sich natürlich unter anderem nach der Büroeinrichtung, aber auch nach den baulichen Gegebenheiten. Dabei muss man zwei Dinge unterscheiden: Die Bauakustik beschäftigt sich mit der Geräuschdämmung von Gebäuden und dient vor allem der Abschirmung von Außengeräuschen sowie der Minderung von Schallübertragung z. B. in Wohngebäuden zwischen verschiedenen Wohnungen. Die Akustik im Raum selbst ist hingegen etwas völlig anderes, denn sie sagt zunächst nicht unbedingt etwas über die Lautstärke aus, sondern in erster Linie über die Qualität der Akustik. Fehlplanungen kommen schon beim Bau und der Konzeption von Gebäuden immer wieder vor. Sogar Experten haben sich bei der Errichtung von Konzertsälen und Opernhäusern derart in der Akustik vertan, dass große nachträgliche Änderungen notwendig wurden. Ein Beispiel für die nahezu perfekte Ausmessung der Akustik für einen gesamten Raum ist die Hamburger Elbphilharmonie, wo jeder Besucher auf jedem Sitzplatz immer das gleich gute Hörerlebnis haben soll. Nun ist ein Büro natürlich kein Konzertsaal, aber eine angenehme Akustik ist aus den genannten Gründen in jedem Fall wichtig. In Räumen, in denen beispielsweise Besprechungen oder Konferenzen abgehalten werden, sollte jeder, der etwas zu sagen hat, gleich gut verstanden werden – auch ohne Verstärkung durch ein Mikrofon. Umgekehrt will man in einem Großraumbüro nicht, dass etwas, das jemand am anderen Ende des Raumes von sich gibt, bei einem Telefonat an das Ohr des Kunden dringt, mit dem man gerade spricht. Die Herausforderungen für perfekte Raumakustiken sind daher sehr individuell und vielfältig. Die gute Nachricht: Durch vorausschauende Büroplanung kann die Büroraumakustik entscheidend verbessert werden – das geht selbst dann noch, wenn bauliche Veränderungen nicht mehr möglich sind.
Was hat es mit der Nachhallzeit auf sich?
Wie wir bereits zeigen konnten, hängt die Empfindung einer angenehmen Büroraumakustik von verschiedenen Faktoren ab. Generell ist die sogenannte Nachhallzeit ein sehr wichtiger Faktor. Nachhall entsteht besonders in Räumen, die mit glatten und harten Materialien ausgestattet sind. Bestimmte architektonische Eigenschaften eines Raumes können diesen Nachhall enorm verstärken. So kennen wir alle den Nachhall in Kirchen, der mehrere Sekunden ausmachen kann, in einem sakralen Bau aber irgendwie dazugehört. Insbesondere der Einsatz von Kuppeln, Rundbögen und Säulen kann gezielt den Nachhall verstärken. In einem Büro ist das natürlich nicht gewünscht. Wir alle kennen den Effekt, wenn wir die Möbel aus einem Zimmer räumen und die Tapeten von den Wänden nehmen. Dadurch wird die Reflexionsfläche durch harte und glatte Oberflächen erheblich vergrößert und der typische Renovierungs-Nachhall ist die Folge. Schon ein Bücherregal reduziert den Nachhall erheblich. Physikalisch gesehen bezeichnet der Nachhallwert die Zeitspanne, die ein Schallereignis benötigt, um auf eine Lautstärke bzw. einen Schalldruckpegel von 60 dB abzufallen. Doch was sind akzeptable Nachhallwerte für verschiedene Räume? Hier eine kleine Auswahl:
- Kirche, Sakralbauten: 2,5-3 Sekunden
- Einzelbüro: 0,5 Sekunden
- Großraumbüro: 0,7 Sekunden
- Verkaufsräume: 0,9 – 1 Sekunden
- Konzertsaal: 2 Sekunden
- Tonstudio: 0,3 Sekunden
Was als optimale Nachhall-Zeit empfunden wird, ist also sehr unterschiedlich und hängt vom Einsatzbereich ab. In der Arbeitsatmosphäre eines Büros stressen zu lange Nachhallzeiten und werden unterbewusst (manchmal auch sehr bewusst) als unangenehm empfunden. Es wird schwerer, Gesprächen zu folgen und aus einem großen Pool von Geräuschquellen machen hohe Nachhallzeiten ein echtes Lärmchaos. Möglichst kurze Nachhallzeiten sind also in einem Büro-Arbeitsumfeld immer besser als lange Nachhallwerte. Allerdings gibt es Grenzen: Wird der Nachhall so stark reduziert, dass eine unnatürliche Schalldämpfung wahrgenommen wird, fühlen sich die meisten Menschen ebenfalls nicht mehr wohl. Der komplette Ausschluss von Hintergrundgeräuschen, die in Form nicht wahrnehmbarer Frequenzen eine unangenehme Schallausbreitung maskieren können, ist nicht vorteilhaft. Eine gewisse Geräuschkulisse im Hintergrund wird als natürlich empfunden (wie z. B. Blätterrauschen oder das Plätschern eines Brunnens) und kann ansonsten nervende Störgeräusche durchaus überdecken. Ein sehr natürlicher Nachhallwert liegt daher etwa bei 0,5 Sekunden.
Wandabsorber und Deckenabsorber können die Akustik entscheidend verbessern
Da besonders Neubauten im Bereich der Büroplanung oft mit sehr funktionalen, glatten und harten Materialien gestaltet sind, kann die Nachhallzeit ohne weitere Maßnahmen unangenehm hoch werden. Je nach Architektur gibt es nun verschiedene Möglichkeiten, das Akustikbild eines Großraumbüros und anderer Unternehmensbereiche günstig zu beeinflussen. Hierzu sollte bei der Planung im Zusammenspiel mit der restlichen Büroeinrichtung eine Vermessung der Akustik stattfinden, um das genaue Akustikbild zu ermitteln. Auf diese Weise ist es am einfachsten, die richtigen Maßnahmen zur Reduzierung des Nachhalls zu ermitteln. Wer blind ausprobiert, bekommt am Ende kein befriedigendes Ergebnis. Liegt ein verwertbares Messergebnis vor, können die erforderlichen Maßnahmen festgelegt werden. Sind bauliche Veränderungen weder gewünscht noch möglich, stehen mit den Produkten Wandabsorber und Deckenabsorber wirksame Mittel zur Verfügung, die Büroraumakustik entscheidend zu verbessern. Nervige Geräusche werden auf diese Weise kaschiert, ohne den Nachhall komplett zu unterbinden. Während Wandabsorber dekorativ als Wandelemente flexibel in die bestehende Optik eines Büros integriert werden können, sind Deckenabsorber für die gezielte Abschirmung von Arbeitsplätzen in der Mitte des Raumes (fern von den Wandelementen) besonders gut geeignet. Es gibt sie in unterschiedlichsten Bauformen und attraktiven Designs, die sich ähnlich wie Deckenleuchten gut in das Bürodesign integrieren lassen. Eine Nachrüstung in bestehende Deckensysteme ist in der Regel problemlos machbar, was insbesondere für eine nachträgliche Verbesserung der Akustik im Büro wichtig ist. Darüber hinaus gibt es Absorberelemente, die als Stellwände frei im Raum oder auch auf Tischen platziert werden können, um punktuelle Verbesserungen zu erzielen.
Fazit: Nehmen Sie eine schlechte Akustik im Büro nicht länger hin!
Wir arbeiten mit leistungsfähigen und erfahrenen Lieferanten im Bereich Büroakustik zusammen und können Ihnen effektive und wirtschaftliche Lösungen anbieten, um den Nachhall in Ihren Räumen zu reduzieren und Störgeräusche zu eliminieren. Eine sorgfältige Vermessung der gegenwärtigen Akustik ist dabei selbstverständlich. Wenn sie uns mit der Planung beauftragen, legen wir auf die Optimierung Ihrer Akustik auf Wunsch besonderen Wert. Sofern Sie bereits Maßnahmen für eine gute Raum-Akustik getroffen haben, können wir Ihnen die geeignete Büroeinrichtung empfehlen, um diese zu erhalten oder weiter zu optimieren. Vermeiden Sie unangenehme Folgen für Sie und Ihre Mitarbeiter, indem Sie optimale akustische Verhältnisse für Ihre Büros schaffen. Dies dient der Reduzierung des allgemeinen Stressniveaus und kommt somit letztlich auch der Produktivität zugute.